Wärmenetze in Kiel weiter ausbauen: mehr Planungssicherheit für die Haushalte

Wärmenetze in Kiel weiter ausbauen: mehr Planungssicherheit für die Haushalte

Zur Ankündigung der Kieler Stadtwerke, die Wärmenetze in Kiel verdichten und ausbauen zu wollen, erklärt Ratsherr Marcel Schmidt, Vorsitzender der SSW-Ratsfraktion Kiel:

„Die Kieler Stadtwerke und die Verwaltungsspitze haben die Ausbau- und Verdichtungspläne für die Wärmenetze in Kiel vorgestellt. Wir freuen uns, dass an der Wärmeplanung gearbeitet wird. Leider bleiben nach der Vorstellung noch einige Fragen bei uns offen. So ist es gut, dass absehbar 70 Prozent der Kieler Haushalte an die Wärmenetze angeschlossen werden können – wenn auch mit einem eher vagen Zeitrahmen. Es ist jedoch ungeklärt, wie die restlichen 30 Prozent die Wärmewende vollziehen sollen. Gerade in den äußeren Bereichen der Stadt, wie im Kieler Norden und Süden gibt es große Fragezeichen hinter den weißen Flecken auf der Wärmenetz-Karte.

Beim digitalen Verfügbarkeitscheck meiner Adresse habe ich obendrein keine Auskunft bekommen, die mich in die Lage versetzen würde, eine verbindliche Investitionsentscheidung in großem Umfang treffen zu können – wie der Ein- oder Umbau einer Heizungsanlage. So wird es vielen Haushalten gehen, die nicht in der Nähe des jetzigen Fernwärmenetzes liegen. Deshalb fordern wir, dass rund 90 Prozent der Haushalte an Fern- und Nahwärme angeschlossen werden und erwarten, dass bereits Gespräche zwischen Kommune und Land geführt werden, die nicht nur die Ermöglichung des weiteren Ausbaus betreffen, sondern auch die Rolle, die das Gebäudeenergiegesetz in diesem Zusammenhang spielt, berücksichtigen. Entscheidend ist nämlich, dass der Zeitablauf für den Netzausbau nicht von den Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes überholt wird.

 

Marcel Schmidt, Vorsitzender der SSW-Ratsfraktion Kiel

Gleichzeitig können wir den Weg zur Klimaneutralität bei der Wärmeversorgung nicht nur an der Wirtschaftlichkeit des Netzausbaus ausrichten. Dadurch werden die erreichbaren Ziele zu niedrig und immer unter Vorbehalt gesteckt. Der Fokus auf die Wirtschaftlichkeit wird damit absehbar zum Hemmschuh des Fern- und Nahwärmeausbaus. Damit die Wärmewende gelingen kann, brauchen wir ein klares, mit allen Ebenen abgestimmtes Verfahren, dessen Priorität bei der Umsetzung liegt. Die Transformation muss von klaren, einfachen Regeln und ausreichend Bundesmitteln flankiert werden, sodass niemand befürchten muss, dass die Hauptlast des Ausbaus wieder nur auf den Schultern der Menschen in den mittleren und unteren Einkommensbereichen verteilt wird.“

sekretær

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