Die Erwerbstätigkeit als Dreh- und Angelpunkt für ein bezahlbares Leben rückt durch den Tag der Arbeit am 1. Mai in den Fokus. Dazu erklärt Ratsherr Marcel Schmidt, Vorsitzender der SSW-Ratsfraktion Kiel:
„Der Tag der Arbeit ist ein Feiertag mit langer Tradition, der über viele Jahrzehnte deutscher Geschichte und ihre Umbrüche hinweg das Bewusstsein der arbeitenden Bevölkerung für ihre Errungenschaften und ihren Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenleben schärft. Gerade heutzutage im Angesicht kaskadierender Krisensituationen, politischer Unsicherheiten und einer wachsenden Kluft zwischen Arm und Reich braucht es Tage und Momente wie den 1. Mai umso dringender.
Die SSW-Ratsfraktion hat erkannt, dass der Weg zu einem bezahlbaren Leben in erster Linie über gerechte Einkommen führt. Aus diesem Grund arbeiten wir seit Jahren daran, dass die Beschäftigten der Landeshauptstadt Kiel und ihrer Tochterunternehmen sowie die von ihr geförderten Träger und Institutionen eine gerechte Bezahlung für ihre Arbeit erhalten. Auf unsere Initiative hin wurde die Service GmbH des Städtischen Krankenhauses zurück in die Muttergesellschaft integriert und die Löhne des Servicepersonals damit endlich auf ein vertretbares Maß angehoben. Aktuell begleiten wir den Vollzug der Anpassung auf Tarifbezahlung bei den Trägern im Sozial- und Erziehungsdienst. Hier wird unser Engagement jedoch nicht enden; weitere Initiativen befinden sich – in Zusammenarbeit mit den Kieler Gewerkschaften – bereits in Vorbereitung.
Der lange Tarifstreik der Busfahrer*innen und nicht zuletzt auch die Bahnstreiks wurden von Teilen der Politik zum Anlass genommen, Diskussionen über das Streikrecht in Deutschland zu führen mit dem Ziel, das Streikrecht infrage zu stellen oder es zu reduzieren. Dem stellen wir uns entgegen! Die Rechte der Arbeitnehmer*innen und die gerechte Bezahlung ihrer Arbeit sind das Fundament der deutschen Wirtschaft. Deswegen fordern wir alle Kieler*innen auf, sich morgen den Kundgebungen, Demonstrationen und Veranstaltungen zum Tag der Arbeit anzuschließen und sich gemeinsam dafür einzusetzen, dass Gute Arbeit auch gerecht bezahlt wird.“