Eine richtige Entscheidung zum XXL-Fahrradmarkt wurde getroffen

Eine richtige Entscheidung zum XXL-Fahrradmarkt wurde getroffen


Im Ausschuss für Wirtschaft und Digitalisierung wurde die Beauftragung eines Gutachtens zur Prüfung eines XXL-Fahrradmarkts im Gebäude des jetzigen Möbeldiscounters Sconto abgelehnt. Dazu erklärt der Vorsitzende der SSW-Ratsfraktion Kiel, Ratsherr Marcel Schmidt:

„Der Ausschuss für Wirtschaft und Digitalisierung hat gestern die Erstellung eines Gutachtens für die Ansiedlung eines XXL-Fahrradmarktes in der Sconto-Fläche abgelehnt und damit die richtige Entscheidung getroffen. Die SSW-Ratsfraktion begrüßt diesen Entschluss ausdrücklich. Der Dialog mit den etablierten Fahrradhändler*innen hat uns eindeutige Informationen über die Situation auf dem Markt für Fahrräder in Kiel geliefert. Ein XXL-Fahrradgeschäft im Sconto-Gebäude hätte mit mehr als einer Verdopplung der gesamten Fahrradverkaufsfläche in Kiel den Markt ruiniert und dafür gesorgt, dass Unternehmen, die sich bisher als verlässliche Partner gezeigt haben, vor mitunter existenzbedrohliche wirtschaftliche Schwierigkeiten gestellt werden. Man muss das so klar benennen: Damit hätte man leichtfertig eine über Jahrzehnte gewachsene Wirtschaftsstruktur in diesem Markt zu Gunsten eines bisher äußerst unzuverlässig auftretenden Konzerns geopfert. Das Ergebnis wäre gewesen, dass über Kurz oder Lang mit dem XXL-Fahrradgeschäft ein Monopolist den Markt beherrscht; mit allen Problemen, die für gewöhnlich mit monopolisierten Märkten einhergehen – so etwas brauchen wir in Kiel nicht.

Eine gute Wirtschaftspolitik erkennt man daran, dass sie sich nicht nur an Großkonzernen orientiert, – und sich dabei schlimmstenfalls zum Erfüllungsgehilfen dieser Konzerne macht – sondern vielmehr auch kleine und mittelständische Unternehmen im Blick hat. Eine gute Wirtschaftspolitik formuliert klare Regeln und setzt diese auch gegen größere Unternehmen und Konzerne durch. Dazu braucht es strategisches Denken und ein beherztes Auftreten einem Investor gegenüber. Beides wird seit Jahren im Umgang mit dem Krieger-Konzern schmerzlich vermisst.

Marcel Schmidt, Vorsitzender der SSW-Ratsfraktion Kiel

Die SSW-Ratsfraktion ist gegen die Ansiedlung eines XXL-Fahrradmarktes im Sconto-Gebäude und lehnt deshalb auch die Erstellung eines Gutachtens dazu ab. Eine Aufzählung der Skandale und Unsauberkeiten, die der hinter dem Vorhaben stehende Krieger-Konzern sich in seiner langen Ansiedlungsgeschichte in Kiel geleistet hat, würde den Rahmen einer Pressemitteilung sprengen. Die Entscheidung gegen eine Beauftragung des Gutachtens und gegen eine Änderung des B-Plans ist deshalb selbstverständlich keine emotionale Entscheidung, sondern beruht auf den negativen Erfahrungen, die Kiel und die Kieler Kommunalpolitik seit über 10 Jahren mit Krieger gemacht haben. Wir fragen uns, welche Informationen noch benötigt werden, um einen Beschluss gegen eine Änderung des B-Plans zu treffen. Wir wissen nicht, wie die Entscheidungsfindung der Fraktionen vonstatten geht, die den Krieger-Konzern bisher in seinem Vorhaben zur Übernahme des gesamten Fahrradmarkts in Kiel unterstützen. Der SSW-Ratsfraktion liegen genügend Fakten vor, um eine Entscheidung zu treffen: Für die etablierte Struktur und den mittelständisches Einzelhandel und gegen disruptive Spekulationsversuche eines Großkonzerns.“

sekretær

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