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Newsletter 10/2022

Kære venner,

obwohl die Kieler Ratsversammlung im Oktober nicht tagt, können wir dennoch über wegweisende Entwicklungen in der Kommunalpolitik der Landeshauptstadt berichten: Die Parteien und Fraktionen haben sich im Rahmen der gemeinsamen Präsentation der Ergebnisse der Trassenstudie auf ein breites Ja zur Stadtbahn festgelegt. Das ist ein außerordentlich großer Schritt für Kiel – laut dem Oberbürgermeister nur vergleichbar mit Ausrichtung der olympischen Segelwettbewerbe im Jahr 1972.
Diese Entwicklung haben wir zum Anlass genommen, in dieser Sonderausgabe unseres Newsletters das Thema Stadtbahn, das wir schon seit vielen Jahren als treibende Kraft begleiten, in seinen unterschiedlichen Facetten zu beleuchten.

Eure SSW-Ratsfraktion Kiel
Marcel Schmidt, Fraktionsvorsitzender
Dr. Susanna Swoboda, stellvertretende Fraktionsvorsitzende

Die richtige Lösung für Kiel ist die Tram!

Zu der Frage BRT oder Tram als geeignetes System für die Kieler Stadtbahn erklärt der Vorsitzende der SSW-Ratsfraktion, Ratsherr Marcel Schmidt:

„Wir haben uns mit der Steuerungsgruppe für die Kieler Stadtbahn verschiedene Varianten einer Stadtbahn in mehreren Städten Skandinaviens angesehen: Zunächst haben wir das BRT-System in Malmö, MalmöExpressen, sowie die Stadtbahn in Lund, LundExpressen, besichtigt und getestet. LundExpressen ist eine Tram und durch Fahrstreifen für Fahrräder flankiert. Weiterhin haben wir in Odense die Odense Letbane gesehen und wurden umfassend über das Projekt informiert. Die Odense Letbane ist ebenfalls eine Tram. Sowohl die Tram in Lund, als auch die Tram in Odense bieten einen sehr guten Fahrkomfort. Moderne Technik, mit der Fahrgäste leise und gar nicht ruckelig, sondern vergleichsweise sanft transportiert werden. In der Tram in Lund sind auch USB-Ladebuchsen vorhanden!

Als Abschluss der Erkundungsreise haben wir die Aarhus Letbane, eine Tram, getestet. Als Auftakt diente ein umfassender Vortrag über Planung, Bau und Betrieb der Stadtbahn in Aarhus. Da die Aarhus Letbane auch das Umland versorgt, enthält das Konzept auch Teile einer Stadtregionalbahn. Die Fahrt mit der Aarhus Letbane hat Spaß gemacht. Die Stadtbahn ist schnell, bietet Fahrkomfort mit Steckdosen zum Aufladen von Mobilgeräten, verfügt über eine hohe Kapazität und wird ganz offensichtlich auch stark genutzt.

Ich bin mir mit meiner Fraktionskollegin Dr. Susanna Swoboda einig: Die richtige Lösung für Kiel ist die Tram! Hohe Kapazitäten bei der Fahrgastbeförderung, verbunden mit Zuverlässigkeit, sehr gutem Fahrkomfort und ansprechender Geschwindigkeit zeichnen sie aus. Kiel kann damit einen wesentlichen Teil seiner Verkehrsprobleme lösen und erhält durch die Tram ein erhebliches Entwicklungspotenzial. Notwendig dafür ist eine politische Stabilität in der Verkehrspolitik und die Bereitschaft zu neuen Wegen. Die Erfahrungen in Odense und Aarhus haben gezeigt, dass man für die Umsetzung einen langen Atem benötigt und bei Betriebsbeginn etwas Geduld für das Abstellen der Anfangsprobleme aufbringen muss. Als Gegenleistung erhält Kiel ein modernes Verkehrssystem, das unsere Stadt insgesamt lebenswerter und leistungsfähiger macht. Die Tram bedeutet für Kiel einen großen Schritt nach vorn. Das BRT-System landet nur auf dem zweiten Platz. Es ist eine Optimierung des Busverkehrs, der Gedanke der Busspur wird konsequent umgesetzt und der Einsatz von längeren Zwei-Gelenk-Bussen erhöht die Kapazität, dennoch bleibt in Bezug auf die Leistungsfähigkeit das BRT-System deutlich hinter der Tram zurück.“
8, dichter dran
„Die richtige Lösung für Kiel ist die Tram! Hohe Kapazitäten bei der Fahrgastbeförderung, verbunden mit Zuverlässigkeit, sehr gutem Fahrkomfort und ansprechender Geschwindigkeit zeichnen sie aus. Kiel kann damit einen wesentlichen Teil seiner Verkehrsprobleme lösen und erhält durch die Tram ein erhebliches Entwicklungspotenzial.“

- Marcel Schmidt, Vorsitzender, und Dr. Susanna Swoboda, stellvertretende Vorsitzende der SSW-Ratsfraktion

Noch vor der Stadtbahn-Umsetzung: mehr ÖPNV für den Kieler Norden

Der Kieler Norden wird in naher Zukunft wesentlich besser an den ÖPNV der Landeshauptstadt angebunden. Dies geschieht nicht zuletzt auf Betreiben der SSW-Ratsfraktion, die sich schon lange für eine adäquate Anbindung der Stadtteile nördlich des Kanals einsetzt, die absehbar erst in späteren Projektschritten an die Stadtbahn angeschlossen werden.

Der 6. Regionale Nahverkehrsplan der Landeshauptstadt Kiel, der in den Ortsbeiräten Schilksee, Pries/Friedrichsort und Holtenau vorgestellt wurde, ist ein guter Auftakt zu den Verbesserungen, die im öffentlichen Personennahverkehr im Kieler Norden durchgeführt werden. Wir begrüßen diese Entwicklung und freuen uns, dass unsere jahrelangen Bemühungen in der Steuerungsgruppe, in Gesprächen mit dem Oberbürgermeister und durch interfraktionelle Anträge damit endlich Früchte tragen.

Unser Ziel ist es, für den Kieler Norden – der zu Projektbeginn absehbar noch nicht an die Stadtbahn angeschlossen werden kann – eine deutliche Verbesserung im ÖPNV zu bringen, sodass der ÖPNV im Kieler Norden an die Leistungsfähigkeit der Stadtbahn herankommt. Wir haben den verbesserten (Schnell-) Busverkehr fest in das Stadtbahnkonzept integrieren lassen, ebenso wie die Garantie, dass es auch bleibende Investitionen in Halte- und Sammelstellen gibt, damit die Verbesserungen auch von Dauer sind. Das Schnellbussystem, das den Kieler Norden mit der Innenstadt verbinden soll, ist nach den Planungen sogar schon vor der Stadtbahn einsatzbereit.

Eine Anbindung der nördlichen Stadtteile an die Schiene ist nach bisherigem Kenntnisstand erst mit der Fertigstellung des neuen Stadtteils "Holtenau Ost" möglich, da dieser neue Stadtteil die potenziellen Fahrgastzahlen für die Stadtbahn in die Höhe treiben wird und damit die notwendigen Investitionen für die Überquerung des Kanals ermöglicht. Bis dahin werden wir uns dafür einsetzen, dass das Bussystem für die Menschen im Kieler Norden so leistungsfähig wie möglich wird und bleibt. Vor diesem Hintergrund können wir mit den aktuellen Entwicklungen um die Stadtbahn und der Arbeit der Steuerungsgruppe durchaus zufrieden sein.
Marcel quadrat
„Unsere Initiativen tragen Früchte: Der Kieler Norden bekommt bis zum Anschluss an die Stadtbahn eine leistungsfähige Schnellbuslösung, die seine Anbindung an die Stadt schon bald stark verbessern wird.“

- Marcel Schmidt, Vorsitzender der SSW-Ratsfraktion

Stadtbahn in der Holtenauer: Geschäftsleute und Verwaltung zeigen, wie man faire Kompromisse auch bei komplexen Herausforderungen findet

Die von der Stadt und den Geschäftsleuten der Holtenauer Straße geschaffene Perspektive für eine Stadtbahn über diese wichtige Kieler Einkaufsstraße begrüßt die SSW-Ratsfraktion außerordentlich. Die gefundene Lösung birgt große Chancen für „die Holtenauer“ und macht sie auch verkehrstechnisch zukunftsfähig.

Besonders hervorzuheben ist der gelungene Kompromiss in Sachen Individualverkehr. Auf der Holtenauer Straße soll Platz für das Auto bleiben, der Durchgangsverkehr wird verringert. Die Kommunikation zwischen Geschäftsleuten und Verwaltung hat hier funktioniert. Es zeigt sich, dass auch komplexe Planungen gelingen können, wenn man sich an Problemen nicht festbeißt, sondern nach konstruktiven Lösungen sucht.

Die Linie über die Holtenauer Straße wird auf dem Westufer das Rückgrat der Stadtbahn sein. Sie ist ein Schlüsselfaktor für das Gelingen des Projekts. Wichtig ist es, dabei weiter auf gute Kommunikation zu setzen – hier und an anderen Stellen auch.
Marcel quadrat
„Der Kompromiss für die Holtenauer Straße ist ein wichtiger Meilenstein für die Stadtbahn und gleichzeitig auch eine Blaupause dafür, wie sich Verkehrsentwicklung und die Geschäftstätigkeit der Anlieger*innen miteinander vereinbare lassen.“
- Marcel Schmidt, Vorsitzender der SSW-Ratsfraktion
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