Ranking auf die Plätze verwiesen

Ranking auf die Plätze verwiesen

Sven Christian Seele, Wirtschaftsexperte und Ratsherr des SSW in Kiel

Sven Christian Seele, Wirtschaftsexperte und Ratsherr des SSW in Kiel

„Kiels Bürger und Bürgerinnen arbeiten für das Leben, nicht für Listenplätze“, mit dieser Feststellung verwies Ratsherr und SSW-Wirtschaftsexperte Sven Christian Seele die Kritik der Stadt-FDP an der ihrer Meinung nach unzureichenden Platzierung der Landeshauptstadt in diversen Städterankings auf die Plätze. Die nämlich, so bewies er gleich anschließend, sind so nichtssagend, dass man sie sich nach Belieben aussuchen könne. In anderen Rankings schlägt Kiel die Konkurrenz um Längen. Seine Rede:

„Sehr geehrte Damen und Herren!

Ich möchte meine Rede mit einem kleinen Rätsel beginnen. Was ist das: München liegt auf dem ersten Platz, Berlin Zweiter, Leipzig Dritter und Frankfurt folgt auf dem vierten Rang. Nein, es ist nicht eine Wette auf die Bundesligatabelle im Jahre 2025, sondern die Rangfolge der Großstädte mit den besten wirtschaftlichen Zukunftsperspektiven, die die Berenberg Bank und das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut ermittelt haben.

Nun zum Antrag der FDP. Zunächst einmal möchte ich ihnen danken, dass sich für uns die Arbeit gemacht haben, insgesamt drei Gutachten durchzuarbeiten. Ich habe mir das HWWI/Berenberg-Städteranking 2015 etwas genauer angeschaut. Bereits auf der Seite 21 fällt mir bei der Entwicklung der Bevölkerung in den Jahren 2012 bis 2030 auf, dass man in Kiel mit einem Rückgang zwischen 3 und 4 % rechnet. Das ist für schon ein wenig überraschend, weil alle anderen von einer wachsenden Stadt Kiel sprechen.

Wo wir natürlich etwas tun müssen, ist die Erreichbarkeit unserer Stadt. Hier hat es schon Gespräche gegeben, um uns wieder besser an den Fernverkehr der Deutschen Bahn anzubinden. Es ist richtig, dass wir mit dem vorgeschlagenen Plan der Bahn, in Kiel nichts zu verändern und den bestehenden Status zu behalten, nicht einverstanden sind.

Siegertreppchen

Es gibt auch noch andere Untersuchungen als die drei von der FDP genannten. So gibt es zum Beispiel noch den Brandmeyer Stadtmarken-Monitor. Hier wurde im September 2015 eine neue Untersuchung vorgelegt. Hierbei geht es im Wesentlichen um die Wahrnehmung der Städte in der Bevölkerung. Untersucht wurden die größten 50 Städte Deutschlands. Und hier einige Ergebnisse:

  • Stärkste Stadtmarke: Kiel Platz 12 vor Leipzig, Düsseldorf, Frankfurt
  • Sympathischste Stadt: Kiel Platz 10 vor Berlin, Leipzig und Düsseldorf
  • Lebensqualität: Kiel Platz 13 vor Hannover, Leipzig und Frankfurt
  • Attraktivste Stadt für Familien: Kiel Platz 9 vor Leipzig, München und Hannover

Sie sehen, so schlecht steht es gar nicht um die Landeshauptstadt Kiel. Ich halte im Übrigen nichts davon, den Wirtschaftsstandort schlecht zu reden. Nichts Anderes wird mit solchen Anträgen versucht.

Der Oberbürgermeister hat als Wirtschaftsdezernent den industriepolitischen Dialog erfolgreich gestartet. Die Wirtschaft hat in Kiel mit Ulf Kämpfer einen kompetenten Ansprechpartner.

Stadt mit Weltruf

Die Landeshauptstadt Kiel ist ein bedeutender Wirtschaftsstandort. Wir sind eine attraktive Stadt für Familien und für die Wirtschaft. Wir sind ein führendes Zentrum für Wissenschaft und Forschung. Die traditionsreiche Christian-Albrechts-Universität – unser Flaggschiff für den Wissenschaftsstandort –, die zahlreiche Nobelpreisträger hervorgebracht hat, ist eine der führenden Universitäten in Deutschland und weltweit. Über 30.000 Menschen studieren in unserer Stadt. Mit dieser exzellenten Bildungslandschaft ist Kiel auch der ideale Ort für Unternehmen. In Kiel verbindet sich ökonomische und akademische Kraft wie an keinem anderen Standort im Norden.

Auch im Bereich der Wirtschaftsförderung haben wir mit der KiWi einen guten und anerkannten Player im Markt. Auch hier haben SPD, Grüne und SSW eine Neuausrichtung beschlossen, damit wir noch besser in diesem Bereich aufgestellt sind. Auch in der Region sind wir mit der Kiel Region GmbH ebenfalls gut unterwegs. Wir brauchen den Dialog mit dem Umland, um bei Kooperations- und Verbundprojekten erfolgreich zusammenzuarbeiten.

Kiel befindet sich im Wandel und nutzt alle Chancen, die wir als Tor zur Ostsee haben. Wir können als Landeshauptstadt Kiel selbstbewusst in die Zukunft schauen, weil wir eben bestens aufgestellt sind und auch in Zukunft als Wirtschaftsstandort eine führende Rolle spielen werden. Es ist unser Ansporn, noch besser zu werden. Dann werden wir auch wieder bessere Plätze in solchen Vergleichen einnehmen. Da bin ich mir ganz sicher. Schauen wir in eine gute Zukunft und nicht zurück. Die Verwaltung soll sich nicht mit solchen Anträgen beschäftigen müssen. Solche Anträge bringen keine Unternehmensansiedlung und auch keine Arbeitsplätze. Sie kosten Zeit und Geld, das an anderer Stelle viel besser und zielgerichteter eingesetzt werden kann. Und wo bleiben ihre konkreten Vorschläge?

Deshalb wird der SSW den Antrag der FDP ablehnen.

sekretær

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Moin verehrter SSW,

ich hoffe, dass Kiel seinen öffentlichen Verkehr innerhalb der Stadt verbessert. Es fährt so einiges an Klientel im Bus mit, welches dort nicht hinein gehört, bevor nicht geduscht usw. wurde. Weiterhin fällt mir der Alkoholverbrauch im Bus und das vor Minderjährigen auf. Hier muss die KVG zusammen mit der Stadt durchgreifen.

Es lohnt sich für Kiel das Beste zu geben. Sie ist eine atemberaubende Stadt und es erfüllt mich mit Stolz, dass ich hier studieren darf.

Freundliche Grüße

Stephanie Knowles (geb. Jäger)