PiA – Nicht nur eine Frage des Geldes!

PiA – Nicht nur eine Frage des Geldes!

Zu der Diskussion um die Finanzierung für das Modell Projekt PiA (Praxisintegrierte Ausbildung) erklären die stellvertretende Fraktionsvorsitzende, Ratsfrau Dr. Susanna Swoboda und der Fraktionsvorsitzende der SSW-Ratsfraktion, Ratsherr Marcel Schmidt:

„Das Modell Projekt PiA (Praxis Integrierte Ausbildung) bietet für die Auszubildenden zur/zum Erzieher*in eine besonderer Form des praxisnahen Lernens. Anders als bei der schulischen Form der Ausbildung, in der in jedem Ausbildungsjahr ein Blockpraktikum vorgesehen ist, sind die Auszubildenden in PiA bei einem Träger angestellt und durchgehend mindestens zwei Tage in der Woche in der Praxis, weiterhin erhalten sie ein Ausbildungsentgelt. Jetzt steht diese Sonderausbildung vor dem Aus, weil es keine Fördermittel von Bund und Land gibt und die Stadt Schwierigkeiten hat, allein die Kosten zu tragen. Ein wesentliches Argument zur Einführung und Erprobung dieser Sonderform war insbesondere die Bezahlung der Auszubildenden, die in dieser Ausbildung längst überfällig ist. Inzwischen verweist die politische Diskussion jedoch immer häufiger auf das Aufstiegs BAföG und stellt die Unterstützung für die Weiterführung von PiA infrage. Der Vorteil von PiA liegt aber nicht nur allein in der Vergütung der Auszubildenden, sondern insbesondere auch in der Struktur der Ausbildung. Die Auszubildenden sind durchgehend in der Praxis und können wissenschaftliche Erkenntnisse und Methoden direkt auf reale Situationen aus der pädagogischen Praxis übertragen. Diese Ausbildungsstruktur gewährleistet einen hohen Einfluss auf die Qualität der Ausbildung, da das Lernen handlungsorientiert und in enger Kooperation mit der Praxis stattfinden kann.

Marcel Schmidt, Vorsitzender der SSW-Ratsfraktion, und Dr. Susanna Swoboda, stellvertretende Vorsitzende

Dagegen würde das Aufstiegs BAföG mit seinen Förderrichtlinien die Ausbildung in ein strukturelles Korsett zwingen, welches eine Verringerung oder Zerteilung von Praxiszeiten mit sich bringt, wodurch Erprobungen in der Praxis erschwert würden. Entscheidungen über das Aus von PiA sollten daher nicht nur vor dem Hintergrund der Bezahlung diskutiert werden, sondern auch die Qualität der Ausbildung in den Blick nehmen. Denn wir wollen ja nicht nur viele, sondern vor allem auch gut ausgebildete Erzieher*innen.“

sekretær

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