Newsletter 12/16 - SSW byrådsgruppe Kiel - 19. April 2024 

Kære venner,

das Jahr neigt sich dem Ende zu und wir stecken mitten in den Haushaltsberatungen. Eine gute Gelegenheit, aufzuzeigen, wofür wir die Mittel dieser Stadt einsetzen wollen, wo und wie wir Prioritäten setzen, kurz: wofür wir als SSW-Fraktion in der Kieler Ratsversammlung stehen. Es ist außerdem eine gute Gelegenheit, noch einmal zu resümieren, was wir in dem vergangenen Jahr in Kiel für Euch bewegt haben.

Da wäre zunächst die Städtepartnerschaft mit Aarhus, die wir in den letzten Haushaltsberatungen angestoßen haben und die sich auf einem sehr guten Weg befindet.

Ebenso brachten wir Anfang des Jahres ein Programm zur Aufwertung der Kieler Stadteile auf den Weg, das wir heute mit weiteren Mitteln zu Verbesserung der Beleuchtung und Angstraumbeseitigung unterstützen.

Die Versorgung der Stadt mit Kita-Plätzen ist mittlerweile so gut wie nie zuvor, außerdem hat Kiel nun einen Kinder- und Jugendbeirat: Betreuung von Kindern und Jugendlichen ist uns so wichtig wie ihre Mitbestimmung in der Politik dieser Stadt.

Kiel führte einen erfolgreichen Beteiligungsprozess mit der Kultur- und Kreativwirtschaft durch; eine Branche, die für uns als Landeshauptstadt in Zukunft noch viel an Bedeutung gewinnen wird.

Eine weitere erfolgreiche Beteiligungsveranstaltung führten wir mit unseren Partnern von SPD und Grünen im Bereich der Hundehaltung durch. Nach Abschaffung der Rasseliste sollen in Zukunft Sachkundenachweise Erleichterungen bei der Hundesteuer bringen: ein guter Anreiz, der das Zusammenleben von Mensch und Tier in dieser Stadt aufwerten und sicherer machen wird.

Besonders stolz sind wir auf die Verwendung der für 2016 eingestellten Mittel für die dänische Minderheit. Das grenzüberschreitende Projekt CROSSOVER unter Einbezug von u.a. der Festung Friedrichsort und des Atelierhauses im Anscharpark entwickelte eine hohe Zugkraft, weswegen wir uns schon auf die Fortsetzung im kommenden Jahr freuen.

Welche Themen wir – neben einer Zuwendung für Dansk Skoleforeningen für die dänische Erwachsenenbildung – für den Haushalt 2017 anpacken, erfahrt Ihr wie üblich im Folgenden.

 

Glædelig jul og godt nytår

SSW-byrådsgruppe Kiel

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Aus der Haushaltsrede des Fraktionsvorsitzenden Marcel Schmidt:

Mehr dänisches Kiel für alle

- Es gilt das gesprochene Wort -

 

Der Haushalt 2017 setzt die Politik der nachhaltigen Investitionen in die soziale Stadt fort. Wir sind darüber sehr erfreut und haben diese Ausrichtung des Haushaltes mit unseren Ergänzungsanträgen eindrucksvoll unterstützt.

Ich danke der Verwaltung für eine nachhaltige Finanzpolitik, die Investitionen in die Zukunft der Stadt mit Investitionen in den sozialen Zusammenhalt in der Stadt verbindet. Die Vorlage dieses Haushalts, der den wichtigen Belangen Rechnung trägt und Ausgaben reduziert, denn das geplante Defizit für das Jahr 2017 fällt – bei konservativer Schätzung der Einnahmen – im Vergleich zu früheren Schätzungen mit unter 20 Mio. Euro deutlich geringer aus.

Insgesamt sind in 2017 rund 48 Mio. Euro für Investitionen geplant. Dieser Haushalt ist nachhaltig für eine wachsende Stadt ausgerichtet. Mit über 6 Mio. Euro für eigene Projekte am Schusterkrug und in der Havemeisterstraße wird beim Wohnungsbau ein wichtiger Schritt unternommen.

Bildung für alle

Mit 250.000 Euro pro Jahr stärken wir die sozialpädagogische Arbeit der Regionalen Berufsbildungszentren. Die vielen Schülerinnen und Schüler die an diesen erfolgreichen Schulen lernen, erhalten so zusätzliche Unterstützung.

Wohnraum für alle

Bezahlbarer Wohnraum ist ein Thema, dass uns alle bewegen sollte, weil wir diesen in allen Stadtteilen benötigen und als Kooperation dort einen klaren Schwerpunkt setzen. Bezahlbarer Wohnraum in allen Kieler Stadtteilen ist Voraussetzung für Stadtentwicklung, Integration und dem Vermeiden von Ghettoisierungseffekten. Wir werden bei Bauprojekten vehement einfordern, dass ein angemessener Anteil an bezahlbarem Wohnraum entsteht.

Dabei weise ich darauf hin, dass uns die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum in Friedrichsort besonders am Herzen liegt. Dort lebt ein erheblicher Teil der dänischen Minderheit in Kiel. Dort sind die dänischen Einrichtungen wie der dänische Kindergarten oder die dänische Schule in Dänischenhagen. Ein Ausweichen in andere Stadtteile ist für die in Friedrichsort lebende dänische Minderheit aus diesen Gründen nicht möglich. Das Projekt am Schusterkrug ist ein Anfang, der uns Hoffnung macht. Wir werden uns daher auch weiterhin mit Nachdruck für die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum in Friedrichsort einsetzen.

Politik für alle

Wir wollen möglichst viele Bürgerinnen und Bürger an dem gesellschaftspolitisch notwendigen Dialog und Diskurs beteiligen und der Entstehung von extremen Haltungen entgegenwirken. Darum stehen im Kieler Förderprogramm für den gesellschaftlichen Zusammenhalt 100.000 Euro zur Verfügung. Weiterhin wollen wir damit Netzwerke stärken und bürgerschaftliche Aktivitäten anregen und unterstützen, die darauf zielen, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken, gruppenbezogene Vorurteile zu überwinden und Teilhabe für alle Bevölkerungsgruppen in Kiel zu sichern. Der Kulturfonds Migration mit 10.000 Euro und der Fonds zur Anerkennung der Willkommenskultur mit 40.000 Euro gehen in diesem Förderprogramm auf, denn wir wollen die Strukturen der Fondlandschaft klarer gestalten, damit die Mittel zielgerichtet eingesetzt werden können.

Die wichtige Arbeit der Zentralen Bildungs- und Beratungsstelle für MigrantInnen (ZBBS) fördern wir mit 60.000 Euro, um die Integration zu unterstützen. Auch der Treff- und Informationsort für MigrantInnen (TIO) erhält zusätzliche 40.000 Euro.

Sicherheit für alle

Ich habe in mehreren Ortsbeiratssitzungen erlebt, dass die Bürger unzufrieden mit der Straßenbeleuchtung waren. An vielen Stellen ist es immer noch zu dunkel. Die Mittel des Jahresprogramms für Straßenbeleuchtung reichen nicht aus, um dem hier schnell genug Abhilfe zu schaffen. Insbesondere die Schulwege müssen im Winter gut ausgeleuchtet sein, darüber hinaus beeinträchtigen die „dunklen Ecken“ und Angsträume das Sicherheitsempfinden der Kieler Bürger erheblich. Wir reagieren auf das Sicherheitsbedürfnis der Kielerinnen und Kieler und erhöhen die Mittel daher um 75.000 Euro.

Das PETZE-Institut für Gewaltprävention benötigt zur Prävention von sexuellem Missbrauch 38.000 Euro im Jahr, die wir bereitstellen. Wir folgen damit dem schon im Jugendhilfeausschuss gestellten Antrag der Kreisarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtsverbände.

Mobilität und Klimaschutz für alle

Auch die Verbindung von Mobilität und Klimaschutz haben wir berücksichtigt. Wir führen einen Fonds von 50.000 Euro ein, mit dem Maßnahmen zur Förderung der Elektromobilität finanziert werden. Zur Kostendeckung passen wir die Bedingungen für die sogenannte Albig-Plakette an die Klimaschutzziele an und nehmen so 50.000 Euro mehr durch Parkgebühren ein.

Das im November beschlossene Kleingartenentwicklungskonzept ist auf große Zustimmung getroffen. Dann benötigen wir aber auch Mittel für seine Umsetzung. Wir stellen für die ersten Maßnahmen in 2017 50.000 Euro bereit.

Wir bleiben unserem Kurs treu, die Kultur zu fördern. Dabei wollen wir auch die Jugend besonders berücksichtigen. Die Junge Bühne auf der Kieler Woche benötigt einen höheren Zuschuss, um ihr Angebot aufrechtzuerhalten. Wir erhöhen den Zuschuss daher auf 8.000 Euro.

Kiel auf Dänisch

Weiterhin fordere ich die Kommunalaufsicht auf, die aus den Aufgaben resultierenden finanziellen Belastungen der Landeshauptstadt Kiel zur Kenntnis zu nehmen und bei den Gesprächen um die Haushaltskonsolidierung zu berücksichtigen. Insbesondere das unverantwortliche Gerede von den angeblich freiwilligen Leistungen muss aufhören. Von der Landeshauptstadt erwarten die Bürger zu Recht ein angemessenes Kulturangebot.

Damit komme ich zu den Mitteln, die dieser Haushalt für die Kultur der Landeshauptstadt bereitstellt. Wir haben bereits im letzten Haushalt einen Schwerpunkt auf die Kulturförderung gesetzt und führen diese Linie fort. Dazu gehört auch die Pflege und Kultur der dänischen Minderheit.

Der Verein Dansk Skoleforening for Sydsleswig e.V. erhält einen Zuschuss von 2.500 Euro zur Pflege der dänischen Sprache und Kultur in Kiel und um mit Dänischunterricht für Erwachsene die grenzüberschreitende Verständigung zu fördern. Wir wollen damit auch Sprachkurse für die Kieler Eltern unterstützen, die ihre Kinder auf die dänische Schule in Dänischenhagen schicken.

Kiel ist auch dieses Jahr wieder etwas dänischer geworden.

Wir wollen die Festung Friedrichsort, die einzige Seefestung in Deutschland und eines der Denkmäler, die für die gemeinsame deutsche und dänische Geschichte dieser Stadt steht, wieder stärker in die Wahrnehmung und das Bewusstsein rücken und ihr den Platz in der Öffentlichkeit geben, den sie verdient.

Die Kieler Kultur-Spuren App ist jetzt verfügbar. Diese App führt Sie auf mehreren Routen zu interessanten Orten mit historischer Bedeutung. Dabei sind auch zwei Routen, die zu insgesamt 20 Orten führen, die an die dänische Vergangenheit Kiels erinnern und die gemeinsame dänisch-deutsche Historie unserer Stadt erlebbar machen.

Wir wollen einen weiteren Ort hinzufügen, Kiels erster Hauptbahnhof, der an der Stelle des heutigen „Neuen Rathauses“  errichtet wurde, ist in der dänischen Zeit Kiels gebaut worden und war damals einer der Endpunkte der ersten Eisenbahnlinie des dänischen Gesamtstaats, der Linie Kiel – Altona.

Weiterhin wollen wir einen historischen Info-Punkt errichten, der über die dänische Minderheit Kiels informiert und Wissen zur dänischen Vergangenheit und der Festung Friedrichsort vermittelt. In meiner letzten Haushaltsrede habe ich festgestellt, dass Kiel Partnerstädte in vielen Teilen der Welt hat, aber nicht im direkten Nachbarland, mit dem es eine gemeinsame Geschichte teilt. Auch hier haben wir Fortschritte erzielt. Die Gespräche mit der dänischen Stadt Aarhus sind auf gutem Wege.

Verkehr

Wir begrüßen die Reaktivierung von Hein Schönberg – die ein noch stärkeres Zusammenwachsen der Stadtteile ermöglichen wird. Ostufer, Westufer und der Norden von Kiel müssen und werden stärker und enger zusammenwachsen.

Ich möchte hier auch das Seniorenticket erwähnen, eine von der Kooperation initiierte Maßnahme, die eine soziale Seniorenpolitik mit moderner Verkehrspolitik verbindet.

Wir brauchen mehr Gemeinsamkeit und Ausgleich zwischen den Stadtteilen. Das betrifft auch die Entwicklung der Stadtteile. Das MFG 5 Gelände muss ein Stadtteil für alle werden, mit bezahlbarem Wohnraum und einem schienengebundenen ÖPNV. Für vorbereitende Arbeiten auf dem MFG 5 – Gelände sind deshalb 2017 1,2 Mio. Euro veranschlagt.

Wirtschaftspolitik

Wir haben auch die Schaffung von Arbeitsplätzen und damit verbunden die Wirtschaftsförderung im Blick. Ich verweise hier ausdrücklich auf unsere Unterstützung des industriepolitischen Dialogs. Unsere Wirtschaftspolitik hat für neue Impulse gesorgt. Das Projekt Kleiner-Kiel-Kanal hat eine neue Dynamik in der Innenstadt ausgelöst – private Investitionen in Höhe von über 350 Mio. Euro sind in der Altstadt bereits angekündigt, viele Projekte wie der Umbau des Schlossquartiers laufen auf Hochtouren. Die vorbereitenden Arbeiten für den Kleinen Kiel-Kanal sind im Gange und das Verkehrskonzept steht. Im Jahr 2017 starten wir mit dem Bau! Auch der Neubau des ZOB läuft kontinuierlich. Die Stadt investiert hier weitere 3,3 Mio. Euro.

In diesem Jahr hat der Seehafen mit boomendem Kreuzfahrtgeschäft und der Ansiedlung der schwedischen Firmen SCA und Iggesund Paperboard einen weiteren Entwicklungssprung gemacht. Für die Erweiterung des Ostuferhafens auf dem ehemaligen Ortopedia-Gelände in Dietrichsdorf werden Fördermittel in Höhe von 8,85 Mio. Euro investiert.

Schul- und Bildungspolitik

Ich möchte noch ausdrücklich auf die Fortführung des Schulbauprogramms hinweisen, was unter den Vorgaben der Kommunalaufsicht keine einfache Aufgabe ist. Die rot-grün-blaue Kooperation steht für Investitionen in Bildung.

Ergänzt wird diese erfolgreiche Politik durch unsere bereits erwähnten Initiativen zur Förderung der Schulsozialarbeit.

Umweltpolitik

Mit dem ökologisch nachhaltigen und effizienten Kraftwerk auf dem Ostufer unterstützen wir die Energiewende. Nachdem der Baubeschluss im November gefallen ist, geht es endlich los! So kann das Kraftwerk bereits zum Winter 2018/2019 die Fernwärmeversorgung weiterhin sicherstellen. Das Kohlekraftwerk geht vom Netz und die Klimabilanz der Stadt verbessert sich deutlich.

Weiterhin haben wir mit unseren Initiativen gegen die Vermüllung der Meere, die Bekämpfung des sogenannten „Littering“ und unserem Bemühen um das Zurückdrängen der Einwegbecher weitere Schwerpunkte gesetzt.

 

„Der Kieler Haushalt 2017 unterstreicht aufs Neue unsere politische Schwerpunktsetzung: Kiel als soziale Stadt, als lebenswerte und bildungsstarke Stadt. Kiel ist eine zukunftsfähige Stadt und muss es vor dem Hintergrund ihres starken Wachstums auch bleiben: Mehr Wohnungen für mehr Kieler. Mehr Kiel für alle!“

- Marcel Schmidt,  Fraktionsvorsitzender

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Aus der Haushaltsrede der stv. Fraktionsvorsitzenden und schulpolitischen Sprecherin Dr. Susanna Swoboda zum Aufgabenfeld „Schule“:

Bildungsregion Kiel ist das Ziel

 

- Es gilt das gesprochene Wort -

der Haushalt ist in puncto Bildung und Schule gut aufgestellt, der starke Fokus auf Bildung zeigt, dass wir einen zukunftsfähigen Haushalt beschließen. Zukunftsfähig nicht nur wegen der guten Zahlen sondern vor allem wegen der Inhalte.

In der Bildungsregion Kiel werden Millionenbeträge in die allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen investiert. Jedes Jahr können Baumaßnahmen fertig gestellt werden, an mehr als 10 Schulstandorten gibt es aktuelle Baumaßnahmen. Die Kieler Schullandschaft wandelt sich, diesen Wandel kann man sehr gut sehen, wenn man beispielsweise den Westring Richtung Süden entlangfährt. Dann sehen Sie linker Hand zunächst das RBZ Wirtschaft: ein ansprechend sanierter Altbau und ein neues modernes Schulgebäude. Als nächstes kommt das Gymnasium Ricarda-Huch Schule, die zusammen mit der Goetheschule eine neue Dreifeldsporthalle und eine Schulmensa bekommen hat. Die Goetheschule verfügt neben ihren traditionellen Schulgebäuden auch über einen gelungenen Neubau. Die Fahrt geht weiter, sie kommen zum RBZ1, Standort Westring. Neben einem lichtdurchfluteten Neubau, der vom Ministerpräsidenten als Genusstempel bezeichnet wurde, ist auf der einen Seite eine grüne Fläche, auf der ein Neubau für das abgängige Gebäude C geplant wird. Auf der anderen Seite liegt das Gebäude B, das gerade saniert wird, hier werden in 2017 5,5, Millionen € investiert, insgesamt werden es mit dem Werkstattgebäude 11,5 Millionen sein. 1 Mio. geben wir für Ausweichquartiere aus: das heißt Container, die auf dem Schulhof aufgestellt worden sind sowie für die Herrichtung der Unterrichtsräume in der ehemaligen Adolf-Reichwein Schule, denn Unterrichtsräume sind Mangelware.

Unsere Investitionen im Schulbereich sind Beträge, die sich sehen lassen können, Bildung ist der Kooperation viel wert. Und was die Sperrvermerke angeht, liebe CDU, das ist ein haushalterisches Mittel, Sperrvermerke gibt es, weil noch keine konkretisierten Planungen vorliegen, sie markieren also den Stand der Bearbeitung. Um ein Beispiel zu nennen:

An der Grundschule Wellsee ist in den vergangenen Monaten ein Raumprogramm mit dem Schulleiter, erarbeitet worden. Das Programm ist so gut wie fertig, es ist aber auch noch kein Planungsauftrag an die Immobilienwirtschaft ergangen. Das ist aber auch o.k., weil wir voll im Zeitplan sind. Die Maßnahme ist für 2017/2018 geplant. Für 2017 stehen 400.000 €, für 2018 250.000 € im Haushalt. Also könnte die Maßnahme bis 2018 noch fertig gestellt werden.

Der Sperrvermerk wird über den Finanzausschuss aufgehoben, wenn konkretisierte Planungen vorliegen.

Unsere Schulen bieten eine gute Lern- und Lebensqualität, nicht nur aufgrund unseres ambitionierten Schulbauprogramms, sondern auch durch den Ausbau der Schulsozialarbeit. Nur Schülerinnen und Schüler, denen es gut geht, die sich sicher und wertgeschätzt fühlen, können gut lernen. Und hier setzt die Schulsozialarbeit an. Stärker noch als im Unterricht können die Sozialpädagogen individuell auf die Schülerinnen und Schüler eingehen und sie auf ihrem Lernweg unterstützen. Mit 250.000 € erhöhen wir den Zuschuss für die sozialpädagogische Arbeit an den regionalen Berufsschulzentren. Auch hier haben wir einen Sperrvermerk eingesetzt, weil es uns um Qualität geht. Erst wenn ein Konzept für das Anerkennungsjahr von Sozialpädagogen in diesem Bereich sowie die pädagogischen Maßnahmen vorliegen, kann es losgehen. Denn wir wollen die Arbeit auf ein gutes Fundament stellen und hier kommt die geplante Jugendberufsagentur ins Spiel. Die Bundesagentur für Arbeit, das Jobcenter Kiel und die Stadt Kiel arbeiten in einer Kooperation gemeinsam daran. In den RBZ soll es Zweigstellen geben, da hier viele Schülerinnen und Schüler erreicht werden können, für die allgemeinbildenden Schulen wird an einer anderen Lösung gearbeitet, es könnte ein mobiles Büro in Form eines Busses sein. Es gilt, weiterhin am Übergang Schule Berufsausbildung und Beruf zu arbeiten und hier keinen zurück zu lassen. Lebenslanges Lernen und gelingende Bildungsbiographien sind uns viel wert, dafür setzen wir uns ein.

Zum Schluss möchte ich noch auf die angestrebte Städtepartnerpartnerschaft mit Ǻrhus eingehen. Dort läuft an zwei Volksschulen (1.-10. Klasse) ein spannendes Inklusionsprojekt, das auch Impulse für unsere Schulen in Kiel geben kann.

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Aus der Haushaltsrede der stv. Fraktionsvorsitzenden und jugendpolitischen Sprecherin Dr. Susanna Swoboda zum Aufgabenfeld „Jugend“:

Ein guter Haushalt für die Kieler Jugend

 

- Es gilt das gesprochene Wort -

Bildung hat Priorität in diesem Haushalt; nicht nur schulische Bildung, sondern auch frühkindliche Bildung.

Wir forcieren weiterhin den Ausbau der Kitas. Wir stellen qualifiziertes Personal ein. Kiel ist eine wachsende Stadt, der OB sagt: Kiel kommt gewaltig. Deswegen sind wir hier weiter tätig, um unsere guten Zahlen halten zu können: nahezu Vollversorgung im Elementarbereich, 37% im Krippenbereich und knapp 80% im Hortbereich.

Frühkindliche Bildung braucht Qualität, deswegen unterstützen wir das Projekt „Echte Schätze“ des Petze-Instituts für Gewaltprävention Kiel mit 38.000 Euro für 3 Jahre. Erschütternde Vorfälle in Gaarden und auch die Berichterstattung der KN am heutigen Tag zu weiteren Vorfällen machen deutlich, wie wichtig Prävention ist. Starke Kinder, die Nein sagen können, die sagen können: „Stopp! Hier ist meine Grenze.“ Darum geht es.

Ein kindgerechter, altersangemessener Ansatz; fast 130 Kitas haben ihr Interesse bekundet. Im Projekt geht es um Kinder und die Bildungs- und Erziehungspartner: Eltern und Pädagogen, um eine präventive Erziehungshaltung zu vermitteln. Ja, dafür geben wir gerne Geld aus, liebe FDP.

Wir arbeiten stetig an der Qualität in den Kitas und an der Zusammenarbeit mit den Eltern. Eine Befragung der Kita-Eltern in den städtischen Kitas hat gezeigt: Wir sind auf dem richtigen Weg und unsere Betreuungsangebote passen zu den Bedarfen der Familien. Dabei geht es um Öffnungszeiten, ansprechende Einrichtungen, die Zusammenarbeit zwischen Eltern und Erziehern sowie auch die Eingewöhnung der Kinder, um hier die wichtigsten Themen zu nennen.

Im Stellenplan haben wir Personal für Kitas, Schulsozialarbeit und Jugendhilfe. Doch eine Stelle fällt aus dem Rahmen: Eine Geschäftsführung für den Kinder- und Jugendbeirat. Damit unterstützen wir die Teilhabe der Jugendlichen an politischen Entscheidungsprozessen, damit führen wir das Konzept der Partizipation weiter, das bereits in den Kitas anfängt.

Innovative Arbeit mit Kindern und Jugendlichen bringt Kiel voran. Das muss nicht immer mehr Geld kosten. Es geht auch mit der Umsteuerung von finanziellen Mitteln aus dem Budget für den Bereich Hilfe zur Erziehung. Statt antragsgebundener Hilfen geht ein Teil der Mittel in präventive Unterstützung, um Bildungschancen zu erhöhen und Integration von Kindern und Jugendlichen zu fördern.

Damit werden sozialraumorientierte Maßnahmen finanziert wie die „Strandburg“ ein „zweites Zuhause“ für Kinder und Jugendliche, ein niederschwelliges Angebot für Familien, um das Kindeswohl zu stärken.

Aktuell werden 88.000 Euro aus dem Budget HZE (Hilfe zur Erziehung) eingesetzt. So geht innovative Arbeit mit Kindern und Jugendlichen: Handeln, bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist.

Ich danke der Verwaltung und vor allem den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Jugendamtes für ihre gute Arbeit sowie allen Mitgliedern des Jugendhilfeausschusses für ihr Engagement.

 

„Mit dem Haushalt 2017 bewegen wir viel für die Kinder und Jugendlichen in Kiel. In den Schulen und außerhalb davon. Die Kieler Jugend hat in unserer Politik eine hohe Priorität. Das bringen wir mit diesem Haushalt zum Ausdruck. Kiel investiert in Jugend - Kiel investiert in Zukunft!“

- Dr. Susanna Swoboda, stv. Fraktionsvorsitzende

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