Rede: Kiel als kreative Stadt

Rede: Kiel als kreative Stadt

– Es gilt das gesprochene Wort –

Marcel Schmidt, Fraktionsvorsitzender des SSW im Rat der Stadt Kiel

Marcel Schmidt, Fraktionsvorsitzender des SSW im Rat der Stadt Kiel

Der Abschlussbericht zum Projekt „Standortbezogene Entwicklung der Kultur-und Kreativwirtschaft in der Landehauptstadt Kiel – KreativKiel – Stadt im Dialog“ umreißt die Situation der Kreativwirtschaft in Kiel und zeigt Maßnahmen auf, die für eine effektive Förderung der Kreativwirtschaft unabdingbar sind. Dieser Antrag setzt die Empfehlungen des Berichtes strukturiert und systematisch.

  1. Übergreifende Angebote für die Entwicklung der Kreativen Stadt Kiel

Wir wollen das „Kieler Modell“, die Kooperation zwischen Verwaltung, der Kieler Wirtschaftsförderung (KIWI) und den Hochschulen unterstützen und ausbauen. Die KIWI soll Vernetzungsangebote für die Kreativwirtschaft im Rahmen der Branchenbetreuung zur Verfügung stellen. Die Verwaltung wird gebeten, in Fragen der „Kreativen Stadt“ eine dezernatsübergreifende Zusammenarbeit zu gewährleisten und künstlerische Interventionen im öffentlichen Raum zu unterstützen. Wir haben in der letzten Sitzung des Kulturausschusses eine vielbeachtete Expertendiskussion zum Thema: „Kunst im Öffentlichen Raum“ veranstaltet. Dabei waren auch Experten aus Berlin und Hamburg vertreten. Es ist dabei deutlich geworden, dass Kunst im Öffentlichen Raum besonders dann medial wahrgenommen wird und vermittelbar ist, wenn sie die sozialen und gesellschaftlichen Problemfelder ihres Umfeldes aufgreift und thematisiert. Wir haben hier also auch die Beziehung von Kunst und Stadtteil zu beachten.

Wir wollen einen Beirat „Kreative Stadt“ gründen, der zunächst aus Mitgliedern der Verwaltung und den Vertreter/innen der Ratsversammlung besteht, um diese Aktivitäten zu begleiten.

Es war uns vom SSW besonders wichtig, dass zur Umsetzung des Ratsbeschlusses zur Zwischennutzung die Kiwi mit Unterstützung der Verwaltung die Aufgabe der Vermittlung von Zwischennutzungen von leerstehenden Räumen/Flächen und in geeigneten Fällen der nachhaltigen Projektentwicklung für dauerhafte Nutzungen wahrnehmen soll. Hinsichtlich der Finanzierung soll mit der LHK eine Strategie entwickelt werden.

  1. Standorte/Areale für Kreativbranchen in den Stadträumen entwickeln:

Es ist unser Ziel, die Standorte für Kreativbranchen in den Stadträumen zu entwickeln. Dazu gehört die Kreativkultur in Gaarden, aber auch das Quartier um die Muthesius-Hochschule, sowie die Wik mit dem Anscharpark und dem Marinequartier. Weiterhin gehören die Fachhochschule in Dietrichsdorf und der Wissenschaftspark in unmittelbarer Nähe zur CAU dazu.

  1. Branchenspezifische Angebote und Kooperationen im Rahmen des Standortmarketings für Kiel

Die KiWi soll zukünftig ein ganzheitliches Standortmarketing steuern und entwickeln. Im Fokus stehen dabei jene Branchen, die für die Stärkung der Zukunftsfähigkeit der Gesamtwirtschaft am Standort Kiel relevant sind. Die KiWi ist für die Umsetzung mit angemessenem Personal und Budget auszustatten. Natürlich gehört die Branche „Bildende Kunst“ dazu. Die Kreativwirtschaft generiert moderne und nachhaltige Arbeitsplätze mit emissionsfreien Tätigkeiten. Für den SSW als erklärte Kultur-und Minderheitenpartei ist es ganz besonders erfreulich, dass die Kreativwirtschaft die kulturelle Vielfalt und das touristische Angebot unserer Stadt verbessern. Auch die Bedeutung des Designs als Wirtschaftsfaktor, aber auch als Ausdruck des Lebensgefühls einer lebendigen Stadt ist aus unserer Sicht hervorzuheben.

  1. Bestehende Partnerschaften ausbauen und weitere internationale Kooperationen Entwickeln

 Die Verwaltung wird gebeten zu prüfen, wie die bestehenden engen Kontakte zu Einrichtungen in der Stadt Kolding seitens des Wissenschaftszentrums und des Anscharparks weiter verstärkt und für die Entwicklung der Kreativen Stadt Kiel Genutzt werden können. Selbstverständlich ist der SSW über gute Verbindungen nach Dänemark erfreut. Kultur und Kreativwirtschaft sind hervorragende Träger für internationale Zusammenarbeit und setzen die Tradition deutsch-dänischer Beziehungen eindrucksvoll fort. In diesem Zusammenhang möchte ich auch an das Projekt: preußisch-dänische Geschichte: Anscharpark, Marinequartier und Festung Friedrichsort erinnern. Zuletzt möchte ich auf die Bedeutung der Kreativwirtschaft für den digitalen Wandel hinweisen. Der digitale Wandel erfasst nahezu alle Lebensbereiche, es ist kein Zufall, dass wir in dieser Ratsversammlung auch über E-Government bei der Landeshauptstadt Kiel gesprochen haben. Die Kreativwirtschaft zeigt durch ihre Entwicklungen Wege auf, um Kiel als Stadt der digitalen Zukunft zu stärken und den digitalen Wandel mitzugestalten.

sekretær

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