Aufstiegsbauwerk für Barrierefreiheit – die Mehrheit muss es nur beschließen

Aufstiegsbauwerk für Barrierefreiheit – die Mehrheit muss es nur beschließen

Die SSW-Ratsfraktion missbilligt die Uneinigkeit in der Ampel-Kooperation über die Zukunft des Aufstiegsbauwerks am Holstentörn, die den notwendigen Neubau unnötig verzögert. Dazu erklärt der Fraktionsvorsitzende Marcel Schmidt:

„Die Frage um die Zukunft des Aufstiegsbauwerks von der Holstenstraße zum Holstentörn offenbart ein Problem innerhalb der rot-grün-gelben Ampelkooperation: SPD und FDP wollen ein Bauwerk, das den Ziegelteich überwindet, während die Grünen eine Lösung bevorzugen, die Besucher von Holstentörn und Sophienhof dazu zwingt, den vielbefahrenen Ziegelteich zu ebener Erde zu überqueren. In der Kieler Ratsversammlung gibt es längst eine Mehrheit für die erste Variante eines Aufstiegsgebäudes, die auch von der SSW-Fraktion unterstützt wird.

Der Ziegelteich ist für die Verbindung zwischen Holstenstraße und Holstentörn unbedingt mit einem Aufstiegsbauwerk zu überbrücken. Nicht nur, weil durch den trennenden Effekt der vielbefahrenen Straße das Geschäft der Pächter in Sophienhof und Holstentörn leiden würden, sondern auch wegen der damit einhergehenden lähmenden Effekte für die Innenstadtentwicklung an sich. Weiterhin ist damit zu rechnen, dass in Zukunft wegen der Schadstoffproblematik am Theodor-Heuss-Ring und der ebenfalls erhöhten Werte an der Bahnhofstraße wesentlich größere Anteile des LKW-Verkehrs von den Fähren über den Ziegelteich abgewickelt werden. Bei einem Verzicht auf ein überbrückendes Aufstiegsbauwerk müssten die Fußgänger-Grünphasen jedoch deutlich verlängert werden, um eine Überquerung zu ermöglichen. Dies würde die Verkehrssituation am Ziegelteich zum Kollaps bringen.

Marcel Schmidt – Vorsitzender der SSW-Ratsfraktion Kiel

Das wichtigste Argument für eine Überbrückung ist jedoch eine Frage der Barrierefreiheit: im Falle einer Realisierung des Aufstiegsbauwerks erst hinter dem Ziegelteich, ist damit zu rechnen, dass die Fußgängerampel wesentlich stärker frequentiert wird als bisher. Das stellt jedoch Menschen, die auf Rollstühle und Gehhilfen angewiesen sind, vor große Probleme: Die Ampelschaltung lässt wegen des hohen Verkehrsaufkommens nur kurze Grünphasen für Fußgänger zu. Es ist deshalb unrealistisch, dass Menschen mit eingeschränkter Mobilität – und erschwert durch die dann gesteigerte Menge der Passanten – genügend Zeit zur Überquerung des Ziegelteichs haben werden. Deshalb fordern wir SPD und FDP auf, den Stillstand am Holstentörn so schnell wie möglich zu beenden. Wir können und müssen mit der bereits existierenden Mehrheit durchsetzen, dass Kiel möglichst schnell ein neues Aufstiegsbauwerk zum Holstentörn bekommt, das den Ziegelteich überbrückt und damit unsere Innenstadtentwicklung befördert, anstatt sie zu bremsen, wie es jetzt noch der Fall ist.“

sekretær

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